Projektwoche 2005 XXL

Kökouköla" und Würgelaute: Chinesisch lernen mit Musik

Die Vorderseite des Stehpults ziert ein  Plakat von Mao Tse-tung. „Eigentlich sprechen die Chinesen ihre Sprache gar nicht, sie wird gesungen." Manfred Dahmer steht vor rund 20 Musikschülern,
· die sich für das Projekt „Chinesisch ler­nen mit Musik" entschieden haben. Seit Montag läuft die Projektwoche „Musik­schule XXL" - und sie ernte schon jetzt sowohl von Eltern als auch von Schü­lern sehr positive Resonanz, sagt Direk­torin Claudia Draser. Auch sie nimmt an dem Projekt teil und versucht sich ge­rade an den vier verschiedenen „Ma" -Lauten, die - je nach Betonung - eine ganz unterschiedliche Bedeutung ha­ben: Von unten nach oben gesprochen heißt „Ma" Pferd, von oben nach unten Mutter, betont wie das „mäh" der Scha­fe steht es für schimpfen, und das „Luft­schnapp-Ma" ist ein Fragezeichen. Nach dieser kleinen Vorübung geht es schließlich an das chinesische Kinder­lied, das heute erlernt werden soll. Aber Achtung: Chinesische Kinder hätten kei­ne zarten Stimmchen, sondern ein „durchschneidendes Organ", erklärt Dahmer. „In China macht man kurze Sätze und bellt sie zurück." Ganz so „ge­bellt" hört sich das Kinderlied dann aber doch nicht an: „Yi er san si wu liu qi wo de peng you..." Wobei das „si" klingen müsse,- als sei einem schlecht, ähnlich einem Würgelaut, beschreibt Dahmer. Komischerweise bedeute „si" in einem anderen Zusammenhang aber auch „hungrig". Gegen den Hunger darf sich in einer Pause - wer kann - mit Eßstäbchen eine Süßigkeit aus ei­nem Korb greifen. Passend zum Thema erklärt Dahmer, wie ein Chinese Coca­Cola ausspricht: Es hört sich an wie „Kökouköla" und bedeutet in der bild­haften Sprache der Asiaten: „Kann man trinken, kann man Freude haben." Jule.

 

   FAZ
   13.07.05

 

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Stand: 20. Februar 2007